Chromag ist ein Komponenten-Hersteller aus Whistler, der in der Region Kultstatus hat. Das Dagga-Pedal wurde in Zusammenarbeit mit Teamfahrer Chris „The Karver“ Kovarik entwickelt. Die Downhill-Legende ist als Flat-Pedal-Verfechter und Drift-König bekannt. Kann das Pedal genauso abliefern wie der Australier?

Preis 165,95 € | Gewicht pro Paar 486 g | Plattformgröße (L x B x H) 110 x 105 x 16 mm |
Durchmesser Pins 3 mm | Anzahl Pins 12 | Einschraubrichtung Pins von unten | Hersteller-Website

Das Dagga-Pedal wird von Chromag als DH-Pedal betitelt und besticht bereits auf den ersten Blick mit seiner aggressiven Optik: Große Standfläche und die 12 Pins pro Seite lassen Schienbeine bereits bei ihrem Anblick zittern. Die Pins sind alle von unten verschraubt und lassen sich so im Falle einer Beschädigung leicht gegen einen der mitgelieferten Ersatz-Pins tauschen. Zudem sind im Auslieferzustand noch kleine Spacer unter die Schrauben gelegt. Wer also noch mehr Grip möchte, kann diese einfach herausnehmen, damit die Pins weitere 1,5 mm herausstehen – aua. Mit einem Gewicht von 486 g pro Paar sind es allerdings die schwersten Pedale im Test. Die Standfläche ist dabei leicht konkav, nur an der Innenseite, wo sich das Lager befindet, ist eine kleine Erhöhung. Zum Öffnen der Pedale reicht ein 6er-Inbus, um die Achse zu tauschen, wird jedoch eine dünne 8er-Nuss benötigt, die in die kleine Öffnung passt. Die Achse der 165,95 € teuren Daggas ist sehr lang und die Pedale stehen dadurch weiter nach außen, als es bei allen anderen im Test der Fall ist.

Lang, dünn und scharfkantig: Die 12 Pins pro Pedal verleihen den Daggas einen brachialen Grip.
Der Schriftzug verrät, dass die Daggas zusammen mit Chris „The Karver“ Kovarik entwickelt wurden.

Das Chromag Dagga Pedal auf dem Trail

Stellt man sich auf die Daggas, spürt man direkt, dass die Pedale einen so schnell nicht mehr loslassen. Die 24 Pins bohren sich in die Sohlen und bieten maximalen Halt auf dem Pedal in allen Situationen. Egal, wie rough die Strecke oder wie wurzelig der Trail, mit den Daggas steht man bombenfest. Nur die Nukeproof Horizon-Pedale können hier mithalten. Die Kehrseite davon ist natürlich, dass man die Position des Fußes auch nicht einfach so ändern kann, weshalb ihr bereits beim Aufsteigen auf das Pedal die richtige Position einnehmen solltet. Die lange Achse der Pedale bringt den Fahrer zudem in einen breiten Stand, der für Fahrer mit kurzen Beinen oder schmalen Hüften etwas unkomfortabel sein kann. Das offene Design der Standfläche sorgt hingegen für eine exzellente Selbstreinigung, da Dreck einfach durch das Pedal hindurchfällt.


Die Chromag Dagga-Pedale sehen nicht nur aggressiv aus, sie sind es auch. Der Name – Dolch auf Deutsch – ist hier Programm, denn die Pins bohren sich förmlich in eure Sohle und verleihen den Pedalen den besten Grip des Tests. Das kombiniert Chromag mit leicht auswechselbaren Pins, die mit Hilfe von Spacern auch noch in der Höhe verstellt werden können, sowie einer sehr guten Selbstreinigung. Die Dagga bieten ein Gesamtpaket, das keine Wünsche offen lässt. Ein klarer Testsieg!

Tops

  • brutaler Grip
  • sehr gute Selbstreinigung
  • leicht auswechselbare, höhenverstellbare Pins

Flops

  • hohes Gewicht
  • für kleine Fahrer eventuell zu breiter Stand

Mehr Informationen findet ihr unter chromagbikes.com.


Einen Überblick über diesen Vergleichstest erhaltet ihr hier: Die besten Pedale für Mountainbiker

Alle Pedale im Test: Acros Klickpedal | Crankbrothers Mallet E LS | Hope Union | HT T2 | Shimano XT PD-M8120 | TIME SPECIALE 12 | Chromag Dagga | Crankbrothers Stamp 7 |
Hope F22 | Look Trail Fusion | Nukeproof Horizon Pro Sam Hill | OneUp Composite Pedal | Race Face Atlas | Sixpack Kamikaze RA | SQ Lab 50X | Tatze Link Composite |


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Text: Simon Kohler Fotos: Jan Richter

Über den Autor

Simon Kohler

Simon liebt Geschwindigkeit. Als Downhill Skater ist er lange Zeit Rennen gefahren und mit seinem Longboard Alpenpässe runtergeknallt. Inzwischen hat er vier gegen zwei Reifen eingetauscht und heizt jetzt mit seinem Mountainbike auf Trails und Bikepark Lines. Bei verschiedensten Roadtrips durch die Alpen hat er seither einige der feinsten Trails Europas ausgekostet. Da er einige Zeit in Österreich gelebt hat, kennt er zudem die lokalen Bikeparks wie seine Westentasche. Durch sein Ingenieurstudium und seine Liebe zum Detail ist er ein echter Technik-Nerd und testet jetzt als Redakteur die aktuellsten Bikes und Parts auf Herz und Nieren. Als Frühaufsteher und selbsterklärter Müsli-Connaisseur lebt er sein Leben frei nach dem Motto „Powered by Oats. And also Legs.“